Vertrauensübung

Ein wichtiger Faktor für unsere psychische und seelische Gesundheit ist der Kontakt zu anderen Menschen. Vertrauen und Sensibilität im Miteinander stärken das Wir-Gefühl. Schwierige Aufgaben gemeinsam zu meistern, schweißt zusammen und wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl jedes einzelnen aus.

Vertrauen kommt zwar nicht von alleine, mit speziellen Übungen lässt sich ihm jedoch auf die Sprünge helfen.

Wie funktioniert die Methode „Vertrauensübung“?

Die Teilnehmenden durchlaufen paarweise einen Parcours. Dieser kann an jedem beliebigen Ort mit einfachen Mitteln gestaltet werden. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Treppenhaus, ein Kinderspielplatz, ein Niederseilgarten, eine Sporthalle und vieles mehr. Die Hindernisse wiederum können aus allen möglichen Gegenständen oder baulichen Gegebenheiten bestehen, zum Beispiel Stühlen, Getränkekisten oder Treppenstufen.

Die Tandempartner*innen gehen den Parcours zusammen ab, diskutieren die Hindernisse und denken sich eine Route aus. Anschließend wird der Parcours abwechselnd blind durchlaufen. Der*die Teilnehmer*in mit geschlossenen Augen ist dabei auf die Anweisungen und Hilfestellungen des*der Tandempartner*in angewiesen. Hat der*die erste den Parcours durchlaufen, wird gewechselt. Im Anschluss werden in der Gruppe die Erlebnisse und Eindrücke ausgetauscht.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Grundsätzlich ist die Methode für jede und jeden geeignet. Bei der Auswahl des Parcours können die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden berücksichtigt werden (zum Beispiel rollstuhlgerechte Hindernisse).

    Wird die Methode mit Kindern durchgeführt (bis etwa 10 Jahre) empfiehlt es sich, jedes Kinder-Tandem durch eine Aufsicht begleiten zu lassen um eventuelle Unfälle durch ungenaue Anweisungen seitens der Kinder zu vermeiden.

    Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.

  • Anwendende

    Es gibt keine speziellen Zielgruppen.
  • Gruppengröße

    Mindestens 2 Personen. Ein Parcours wird immer zu zweit durchlaufen. Bei Kindern sollte eine zusätzliche Betreuungsperson pro Tandem den Parcours begleiten.
  • Fläche

    Da der Parcours von den Teilnehmenden selbst gestaltet wird und grundsätzlich überall umgesetzt werden kann, gibt es keinen bestimmten Flächenbedarf.
  • Durchführungsort

    Der Raum sollte eine gewisse Anzahl an Hindernissen bereithalten. Ein leerer Konferenzraum oder ähnliches müsste erst mit Hindernissen bestückt werden, die Vorbereitung ist damit aufwendiger. Ein Ort, der bereits über „Hindernisse“ verfügt (zum Beispiel Spielgeräte auf einem Spielplatz, ein Raum mit Tischen und Stühlen und so weiter), ermöglicht einen schnelleren Start in die Methode.
  • Material

    Für die Gestaltung des Parcours wird kein spezielles Material benötigt. Hier sind der Fantasie der Teilnehmenden keine Grenzen gesetzt, Gegenstände des alltäglichen Lebens können zu einem Hindernis umfunktioniert werden. So können beispielsweise Gläser in einem Abstand von 50 cm auf den Boden gestellt werden, die im Slalom umlaufen werden sollen.

Personalbedarf

Anzahl: 2 Personen

Weitere Informationen

Die Anzahl der benötigten Mitarbeitenden hängt von der Anzahl der Tandems ab, die gleichzeitig den Parcours durchläuft.

Läuft nur ein Tandem alleine durch den Parcours, reicht eine Betreuungskraft aus. Laufen mehrere Tandems gleichzeitig durch den Parcours, sollte für jeweils 2 Tandems eine Person zur Verfügung stehen. Zusätzliche Betreuungspersonen richten sich nach dem jeweiligen Assistenzbedarf einzelner Teilnehmenden. Zum Beispiel sollte pro Kinder-Tandem eine weitere Person als Begleitung einkalkuliert werden.

Eine spezielle Qualifikation ist für die Betreuung der Methode nicht erforderlich.

Zeitaufwand

Vorbereitung: 1 Stunde(n)

Durchführung: 2 Stunde(n)

Nachbereitung: 1 Stunde(n)

Die Vor- und Nachbereitungszeit fällt sehr kurz aus, je nachdem wie gut der gewählte Ort bereits mit Hindernissen ausgestattet ist. Die Örtlichkeit sollte in jedem Fall vorab besichtigt werden und gegebenenfalls Material und Gegenstände für Hindernisse bereitgestellt werden.

Die reine Durchführungszeit hängt von der Anzahl der Teilnehmenden ab, die den Parcours durchlaufen.

Für die Nachbereitung muss das eventuelle Aufräumen der Örtlichkeit einkalkuliert werden.

Kostenaufwand

Kosten
kostenlos

Weitere Informationen

Da ein Parcours grundsätzlich an jedem Ort mit Material und Gegenständen aus dem Alltag gestaltet werden kann, kann er vollkommen kostenneutral umgesetzt werden.

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

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